Heute ist Regenwetter in meinem Herzen.
Die Sehnsucht nach Dingen und Menschen, die ich zurückgelassen habe, als ich mich entschieden habe ganze Sache mit Gott zu machen, hat mich beinahe erdrückt.
Das hat mich überrascht. Ich dachte, ich sei schon lange drüber weg. Ich dachte, ich säße sicher im Sattel. Und jetzt hat (im wahrsten Sinne) ein kleiner Windhauch gereicht, um mich umzuhauen ...
Der Windhauch ist der Herbst - ich habe erst vor drei Tagen einen Blogartikel geschrieben über den Herbst und wie sehr ich ihn liebe. (Den Artikel gibt es noch nicht, weil ich noch Fotos machen will). Und dann kamen Erinnerungen und mit den Erinnerungen kamen Wehmut und die leise Lüge, dass "damals" vielleicht alles viel schöner war.
Wenn Jesus uns in die Nachfolge ruft, dann fordert er uns auf unser gewohntes Leben hinter uns zu lassen. Gott trennt uns - wenn wir ihn darum bitten - von allem, was uns von Gott trennt. Das ist sehr gut und sehr wichtig. Und (mitunter) sehr schmerzhaft.
Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. Mt9:9
Als er aber am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und dessen Bruder Andreas; die warfen das Netz aus im See, denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen! Da verließen sie sogleich ihre Netze und folgten ihm nach. Und als er von dort ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, die auch im Schiff waren und die Netze flickten. Und sogleich berief er sie; und sie ließen ihren Vater Zebedäus samt den Tagelöhnern im Schiff und folgten ihm nach. Mk 1:16-20
Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach. Lk 5:10-11
Heute Morgen bin ich mit so schwerem Herzen aufgestanden, dass ich dachte, es würde mir zerreißen. Meine Seele hat so laut geweint, dass ich nur noch das gehört habe.
Ich fühle mich so oft alleine, unverstanden, zurück gelassen - wohl wissend, dass das alles nur Gefühle sind. (Und wir leben nicht im Reich der Gefühle!!! Sondern in Gottes Reich. Und darum ist wahr, was er über mich sagt!)
Ich habe heute nach dem Gottesdienst für mich beten lassen, weil ich mich schon längst entschieden habe: Ich bin kein Sklave meiner Vergangenheit. Ich bin kein Sklave meiner Gefühle oder meiner seelischen Unebenheiten. Ich bin kein Sklave meiner Umstände. Und deshalb bin ich auch nicht bereit mich diesem Schmerz hinzugeben.
Fühlt sich das so an, während ich es schreibe? - Nein. Nicht sehr.
Ist es trotzdem wahr? - Absolut.
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! joh 8:31-32
Es ist ganz einfach. Aber es ist nicht leicht.
In diesem Sinne möchte ich euch segnen für die kommende Woche:
Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch! Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus! Phil 4:4-7
Offenherzige Sonntagsgrüße,
Anne
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